Varizellen

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Autor: Prof. Dr. med. Henrik Köhler

Eltern- und Patienteninformation

Klinik für Kinder und Jugendliche KSA, in Kooperation mit dem Kinderpital Zürich

Varizellen (Windpocken, Wasserpocken, Spitze Blattern, Wilde Blattern) sind eine ansteckende Kinderkrankheit, die durch den Erstkontakt mit Varizella-Zoster-Viren verursacht werden. Übertragen werden diese Viren durch direkten Kontakt mit Personen, die zurzeit an Windpocken erkrankt sind.

Symptome

10-21 Tage nach Ansteckung entwickeln die Kinder einen typischen Ausschlag und eventuell Fieber. Der Ausschlag breitet sich innerhalb Stunden auf den ganzen Körper aus. Auch die Schleimhäute (Mund, Genitale) können befallen sein, selten sind auch die Augen betroffen.

Es bilden sich zuerst rote Flecken, die wenig später zu Knötchen werden. Im Zentrum der Knötchen entstehen rasch Bläschen, die aufplatzen und schliesslich verkrusten.

Alle Formen können gleichzeitig vorkommen.

Therapie

Die Behandlung der Windpocken beschränkt sich auf Linderung des Juckreizes sowie allenfalls auf Senkung des Fiebers. Dazu können folgende Medikamente eingesetzt werden:

  • Tropfen gegen Juckreiz zum Einnehmen (Antihistaminika z. B. Dimetindenmaleat)
  • Juckreiz stillende Substanz zum Bepinseln des Ausschlages (Antipruriginosa)
  • Fiebersenkung mit Zäpfchen oder Sirup (Antipyretika z.B. Paracetamol)

Komplikationen

Die Krankheit verläuft bei Kindern meist günstig. Selten können folgende Komplikationen auftreten:

  • Bakterielle Hautinfektion (gelbe/ eitrige Kruste mit ausgedehnter Hautrötung um die Kruste herum)
  • Mittelohrenentzündung, Lungenentzündung
  • Entzündung des Gehirns (Bewegungsstörung oder Koordinationsstörung am Ende der Erkrankung oder danach)

Windpocken  können für Personen mit einer Immunschwäche gefährlich sein und sehr schwer verlaufen

Vorbeugung

Windpocken  im Erwachsenenalter sind selten, verlaufen oft schwerer und mit deutlich mehr Komplikationen.  Deshalb sollen Jugendliche (und Erwachsene), die bisher noch nicht an Windpocken  erkrankt sind, geimpft  werden. Gewisse Kinder, z.B. solche mit einer Immunschwäche, Leukämie oder Neurodermitis, haben ein höheres Risiko für schwer oder komplikationsreich verlaufende  Windpocken. Diese Kinder und ihre Familien sollten sich von ihrem Kinder- oder Hausarzt beraten lassen und falls möglich  zum Schutz  vor einer solchen Erkrankung rechtzeitig impfen lassen.

Wann sollten Sie sich bei einem Arzt melden?

Bei Windpocken  weisen folgende

Zeichen  auf eine Komplikation hin:

  • Schmerzen (z.B. Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen...), welche mit Paracetamol nicht besser werden
  • Mühe beim Atmen
  • Zeichen für eine bakterielle Hautinfektion (gelbe/eitrige Kruste mit ausgedehnter Hautrötung um die Kruste)
  • Erbrechen und/oder unzureichende/fehlende Flüssigkeitsaufnahme
  • Plötzlich  unsicheres Gehen, wiederholtes Hinfallen, Zittrigkeit
  • Oder wenn Sie sich aus einem anderen Grund Sorgen machen um Ihr Kind

 

 

Bei Unsicherheiten oder Fragen erhalten Sie jederzeit Auskunft über das Beratungstelefon

Kostenpflichtiges Beratungstelefon von Medgate: 0900-000-480 (CHF 3.23 / Min.), Prepaid 0900 000 490 (CHF 3.23 / Min.).

 

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