Merkblatt für interessierte Frauenmilchspenderinnen

Inhaltsverzeichnis

Autor: KD Dr. med. Philipp Meyer

Elterninformation

Wir freuen uns, dass Sie nicht nur Ihr eigenes Kind stillen und damit optimal ernähren, sondern auch darüber, dass Sie durch die Abgabe Ihrer überschüssigen Milch anderen Kindern zu einer optimalen Ernährung verhelfen.

Damit Frauenmilch gespendet und einem anderen Kind verabreicht werden darf, müssen einige grundsätzliche Bedingungen erfüllt sein. Diese Anforderungen sind abgeleitet von den Bestimmungen, welche für eine Blutspende verlangt werden.

Ein sehr sorgfältiger und hygienisch einwandfreier Umgang mit der Milch ist notwendig, damit diese der Ernährung von frühgeborenen und kranken Kindern dienen kann.

Wer kann spenden?

  • Sie oder Ihr Kind sind oder waren am KSA hospitalisiert
  • Bei Bedarf werden exterene Spenderinnen angenommen
  • Die Geburt Ihres Kindes ist maximal 3 Monate her
  • Sie verfügen über einen guten Gesundheitszustand
  • Sie haben nebst dem Bedarf für Ihr eigenes Kind einen täglichen Überschuss an Muttermilch
  • Sie sind einverstanden, dass mittels eines Fragebogens Bedingungen für eine möglichst risikolose Spendermilch erfragt werden
  • Sie sind einverstanden, dass Ihr Blut getestet wird, um die Risiken für eine Übertragung von gewissen Infektionskrankheiten zu minimieren

Was Sie ausserdem vor dem Spenden ihrer Milch wissen müssen

  • Die Spende ist unentgeltlich
  • Falls Sie spenden, wird Ihre Milch regelmässig bakteriologisch untersucht
  • Ihr Blut wird auf AIDSViren (HIV), Lues (Syphilis), Hepatitis B und C untersucht und falls unbekannt auch auf Röteln
  • Bei jeder Infektion verstreicht jedoch zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem gesicherten Nachweis im Labor eine gewisse Zeit - Spenden Sie daher nicht, wenn Sie einer der unten aufgeführte Punkte bei Ihnen zutrifft.

Wann sollen Sie nicht spenden

Spenden Sie nicht, wenn Sie einen oder mehrere der unten aufgeführten Risiko- Kontakte hatten:

  1. Sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnerinnen/Partnern oder mit einer Partnerin/einem Partner, den Sie erst seit kurzem kennen
  2. Partner mit gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakten
  3. Gewerbsmässig sexuelle Kontakte
  4. Früheres oder gegenwärtiges Spritzen von Drogen
  5. Sexuelle Beziehungen zu Personen mit einem Risikoverhalten wie in Punkt 1 - 4 erwähnt, oder zu Personen, die einen positiven Test für AIDS-Viren (HIV), Lues oder Gelbsucht (Hepatitis B und C) haben.

Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesen Fragen weit in Ihren persönlichen Bereich vorstossen. Das Restrisiko einer Infektionsübertragung lässt sich jedoch nur dann weitgehend einschränken, wenn Sie als Spenderin die geschilderten Situationen überdenken und die Fragen gewissenhaft beantworten. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt.

Gründe für einen zeitweiligen Ausschluss oder Unterbruch der Spende

Nebst den Gründen, die eine Milchspende grundsätzlich verbieten, gibt es immer wieder einmal Situationen im Verlauf einer Spende, die einen zeitweiligen Unterbruch der Spende erfordern, um die Gesundheit des Empfängerkindes zu keiner Zeit zu gefährden. Gründe können sein:

  • Akute fieberhafte Erkrankung
  • Fieberhafte Erkrankung mit Hautausschlag eines Familienmitgliedes
  • Magendarmgrippe
  • Brustentzündung
  • Hauterkrankung inkl. Pilzinfektion, Fieberbläschen
  • Während 12 Stunden nach Alkoholgenuss
  • Medikamenteneinnahme
  • Impfungen
  • Covid-19 Infektion

Trifft einer der oben erwähnten Umstände zu, teilen Sie dies bitte immer der Milchküche mit. Bei Unsicherheiten sind wir immer für Sie da.

Während der Stillperiode bitten wir Sie dringend, auch im Interesse Ihres eigenen Kindes, auf Alkoholkonsum  zu verzichten.
 

Für Ihre wertvolle Mitarbeit danken wir Ihnen ganz herzlich. Ihre Spende hilft wesentlich bei der Betreuung der sehr kranken Kinder.